Möhlin versinkt im Verkehr und begeht neue Wege in der Sozial- und Jugendpolitik
Von: Hans Berger
An einer Medien- und Parteienorientierung erläuterte Gemeindeammann Fredy Böni die momentanen prekären Verkehrsverhältnisse im Dorf. Vizeammann Mario Strähl informierte über das Projekt „Arbeit statt Sozialhilfe" und über den neu eingesetzten Jugendrat.
(v.l.) Fredy Böni, Gemeindeammann; Mario Strähl, Vizeammann
Die Verkehrsproblematik Hervorgerufen durch die Sanierungsarbeiten an der Landstrasse (K292) und der Hauptstrasse mit Bachrenaturierung in Möhlin verlagert sich der Verkehr zu einem grossen Teil auf die Bahnhofstrasse. Erschwerend kommt noch die rege Bautätigkeit Möhlins mit den Grossbaustellen Kraftwerk Ryburg-Schwörstadt, Ara Möhlintal und Migros dazu. Die notwendigen Lichtsignale verhindern einen flüssigen Verkehr. Das führe dazu, dass sich der Verkehr, insbesondere der Baustellenverkehr, seine eignen Wege suche, und sich nicht gross um Verbotsschilder kümmere, klagte Fredy Böni.
Eine Besserung erwartet der Gemeindeammann erst, wenn ab 11. Juni die Ryburgerstrasse (K495) Richtung Möhlin gesperrt wird und der Verkehr im Einbahnverkehr über die neue NK495 geführt wird. Umgekehrt führt der Weg dann von Möhlin nach Rheinfelden über die Ryburgerstrasse (K495). Bis zur endgültigen Normalisierung in Möhlin müssen sich insbesondere die Anwohner der Bahnhofstrasse bis zum Abschluss der Sanierungsarbeiten an der Landstrasse anfangs Oktober gedulden.
„Die Situation ist für den Gemeinderat absolut unbefriedigend, wir sind deshalb mit Gewerbe, Industrie und besonders mit den Bauleuten im stetigen Kontakt um eine Besserung herbeizuführen“, erklärte Fredy Böni.
Arbeit statt Sozialhilfe Das Ziel dieses Projektes ist: „Nachhaltige Wiederintegration von Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsmarkt, zu orts-, branchenüblichen und lebenskostendeckenden Löhnen.“ Die Projektverantwortlichen sind Vizeammann Mario Strähl und Gemeinderätin Bernadette Kern. Das Projekt wurde auf Empfehlung des Sozialdienstes vom Gemeinderat ausgearbeitet. Nach Aussage von Mario Strähl werden die Stellenvermittlungsbüros nicht konkurrenziert, sondern es sei eine rasche, unkomplizierte, kostenlose Personalvermittlung von der Arbeitnehmer aber auch Arbeitgeber profitieren können.
Der Nutzen für den Arbeitssuchenden besteht darin, dass sich die beiden Gemeinderäte, je nach Fachrichtung, persönlich auf die Suche nach einer geeigneten Stelle für den Langzeitarbeitslosen machen und ebenfalls persönlich bei den Anbietern von Arbeitsplätzen vorsprechen.
Der Nutzen des Arbeitgebers ist, dass nach Abschluss eines unbefristeten Arbeitsvertrages der Lohn des Arbeitnehmers, basierend auf dessen versichterten Bruttolohnes, im 1. und 2. Monat mit 60%, im 3. und 4. Monat mit 40% und im 5. und 6. Monat mit 20% subventioniert wird, resp. Einarbeitungszuschüsse ausbezahlt werden.
Die Finanzierung erfolgt via Sozialkasse und die Subventionierung der Arbeitsstelle entstammt dem Geld, auf das der Sozialempfänger ein Recht hat. Also entstehen für die Gemeinde mit dem Projekt keine Mehrkosten. Das Gegenteil ist eher der Fall, entsprechend der Diefferenz der Zuschüsse wird kurzfristig und erst recht langfristig Geld eingespart.
Die Idee des Projektes ist bestechend und hat sich in Deutschland bereits bewährt. Mario Strähl hofft, dass dies auch in Möhlin der Fall sein wird und erwünscht sich eine gute Zusammenarbeit mit Gewerbe und Industrie.
Einsetzung eines Jugendrates Bereits in der Festlegung der Legislaturziele hatte der Gemeinderat die Realisierung eines Jugendrates ins Auge gefasst. In einem Reglement wurde die Einsetzung und Organisation des, bislang zumindest im Fricktal einzigartigen, Jugendrates formuliert.
Gemäss den Vorstellungen des Gemeinderates soll die beratende Kommission für Jugendfragen aus acht bis zwölf Mitgliedern bestehen, welche das Oberstufenalter erreicht haben aber noch nicht volljährig sind. Dem Rat soll des weitern ein Gemeinderat und eine weitere erwachsene Person angehören.
Die Nomination erfolgt in einem Schlüssel durch Schulleitung, Sport- und Musikvereine; Kirchen und dem Verein für offene Jugendarbeit. Die Nominierten werden anschliessend vom Gemeinderat, der auch den Budgetbetrag festlegt, für eine Amtsperiode gewählt. Das Sitzungsgeld wird nicht ausbezahlt sondern für eine gemeinsame Aktivität verwendet.
Die Anstrengungen des Gemeinderates waren vom Erfolg gekrönt. Am 15. Januar 2007 wurde das Reglement verabschiedet und am 2. Mai tagte der Jugendrat bereits zum ersten Mal. Mario Strähl setzt darauf, dass der Jugendrat zu einer festen, politischen Institution der Gemeinde wird und der Gemeinderat dadurch bei seinen Entscheiden auch näher bei der Jugend ist und diese sich wiederum vermehrt politisch engagiert.
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