Das Festival entpuppte sich als Alternative zu all den vielen Grossevents unter freiem Himmel. Erinnerungen an die Hippie- und Flowerpowerzeit wurden wachgerufen. Nicht ohne Grund, der Organisationschef Bruno Ackle ist ein Kind dieser Zeit und hat sich, so scheint es jedenfalls, viele der damaligen Ideale bewahrt, was sich vor allem in seiner Naturverbundenheit auszeichnet.
Ohne Subventionen und Unterstützung eines Vereines haben die Organisatoren, meist aus der Familie Ackle stammend, das Openair auf die Beine gestellt. „Eine tolle Erfahrung war dabei der grosse Einsatz freiwilliger Helfer, ohne deren Zutun das Ganze nicht machbar gewesen wäre“, erzählte Bruno Ackle. Erfahrungen für eine solche Durchführung hatte man bereits bei früheren kleineren Events auf dem Löörenhof gesammelt. Nach der Motivation gefragt antwortete Bruno Ackle kurz: „Schöpferisch tätig sein, gutes Essen und Geselligkeit.“
Der Samstag Trotz des widerlichen Wetters pilgerten weit über 150 Unverdrossene auf die Anhöhe über Ueken zum ersten, grossen Löörööhr-Festival. Der Name entstammt übrigens dem gleichnamigen Hof „Löörenhof“ und wurde marketingmässig abgeändert. Der Löörenhof wird heute von Bruno Ackle und Ursula Ender als Pferdepension betrieben „wo sich Pferde und Reiter zu Hause fühlen“ so der Leitstern der Beiden. Doch zurück zum Festival mit wunderschöner Aussicht mitten in der Natur. Der Umgebung angepasst auch die verschiedenen Bauten, welche in ihrer Mehrheit mit Ausnahme der Sanitäranlagen noch von Hand, mit währschaften Holzstangen gezimmert wurde. Fast wie im „Wilden Westen“ die urchige Bar oder das grosse Wigwam, die am Samstag bei den sintflutartigen Regenfällen willkommenen Schutz boten. Das Wetter konnte aber der guten Stimmung nichts anhaben und schon gar nicht das inzwischen pflotschig gewordene Gelände. Wer keine Gummistiefel hatte, der zog kurzerhand die Schuhe aus und erlebte so ein Happening besonderer Art. Aber nicht nur darum, die meist aus dem Familienkreis oder deren Beziehungen stammenden Musiker, Zauberer, Tänzer boten Unterhaltung vom Feinsten und begeisterten ihr Publikum. Bis tief in die Nacht wurde getanzt, gefeiert und Naturpur genossen. Über fünfzig Teilnehmer nahmen die gebotene Gelegenheit wahr und übernachteten im eigenen Zelt oder in umgebauten Busen.
The Day after Der Sonntag entsprach dann eher der von den Organisatoren erwarteten Wetterlage. Die prächtige Lage des Festivalgeländes konnte nun richtig wahrgenommen werden. Der schlammige Boden wurde mit Stroh bestreut, was dem Openair nochmals etwas besonders verlieh. Songschreiber und Interpret „Niño“ konzertierte mit eigenen und gecoverten Songs und „fesselte“ seine Zuhörer an sich, die ihn nicht ohne Zugaben gehen liessen. Einzigartig und das besondere Etwas ausmachend, war der Auftritt des 91-jährigen ehemaligen Lehrers Georg Gisi aus Elfingen. Indem er aus seiner Schul- und Jugendzeit, seiner ersten grossen Liebe zu einer Lehrerin und zur Rössler-Feder erzählte, zog er sein grosses, aufmerksam zuhörendes Publikum in seien Bann. Eher ungewöhnlich für einen Senior fand er im Vergleich von einst und heute auch lobende Worte für die heutige Zeit. Zu den Erzählungen passend, trug er zwischendurch seine einfühlsamen, durchaus auch zeit- und gesellschaftskritischen Gedichte vor. Den grossen Applaus verdankte der bescheidene Mann mit den Worten: „Wenn ihr auch mal so alt seid wie ich, habt ihr auch soviel zu erzählen.“
Nachdem die offene Bühne noch von einigen Mutigen zu Darstellung ihrer Künste genutzt wurde, neigte sich das Festival der besonderen Art nach vierundzwanzig Stunden seinem Ende entgegen.
Obwohl Petrus, zumindest am Samstag, dem Openair nicht hold gestimmt war, zeigte sich Bruno Ackle über dessen Verlauf zufrieden und schloss nicht aus, dass es auch ein zweites Lööröör-Festival gibt.
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