Wenn auch die Eröffnung nicht ganz so verlief, wie sie geplant war und wenn auch einige Autoren in letzter Minute abgesagt oder mit Verspätung eingetroffen waren, man trug es mit Fassung. Die diesjährige Buchmesse war auf jeden Fall ein Besuch wert! Nicht nur Leseratten und Schreibende kamen hier auf ihre Kosten. Die Buchbasel ist ein Ort für Begegnungen. Interessierten wird auch einen Blick hinter die Verleger- und Buchhandlungs-Kulissen gewährt.
Die Jagd auf eigenwillige Bücher hat begonnen Auf meiner «tour de livre» fiel der erste Stop auf den Verlag edition 8, ein kleiner Verlag in Zürich, der sich auf Büchern verschrieben hat, die angesichts des zunehmend Bestseller- und gewinnorientierten Marktes immer weniger Chancen haben, gedruckt und gelesen zu werden. Ein Buch aus der Frühlingsedition fiel mir auf: «Die Villa», von Elisabeth Jucker, die in Wettingen wohnhaft ist. Die Autorin geht in ihrem Roman auf ein aktuelles Thema ein: Das weite Feld, das sich zwischen alternativen Therapien und Esoterik auftut und die Anziehungskraft sinnverheissender Lehren, sie legt darin alles offen: Hingabe und Selbstbehauptung, Faszination und Desillusionierung.
Danach folgt ein Halt beim Gatzanis Verlag aus Stuttgart, wo ich mit der Verlegerin, einer Deutsch-Griechin ins Gespräch komme. Sie ist auf Umwegen zu ihrem «Job» gekommen. Mit Leidenschaft spürt sie populäre Geschichten mit provokativen Themen auf. Ein Buch stach mir sogleich ins Auge: «... und ich dachte, du bist schwanger» von Dr. Meike Watzlawik, einer promovierten Psychologin und Friedrerike Wenner. Bei diesem Werk geht es um lesbische Frauen zwischen 23 und 83, die, meist auf humorvolle Weise, über ihr Coming-out erzählen. Das Buch ist reich bebildert mit witzigen Comics.
Auf den Hund gekommen ist der Verlag «Der gesunde Menschenversand« aus Luzern (nein, es ist kein Lapsus, es heisst ...versand): Er präsentiert unter anderen ein Buch von René Schweizer «Ein Schweizer Buch» – die besten Briefwechsel aus 30 Jahren taktischem Wahnsinn.. Eine freche Satire auf die Bürokratie und auf den Schweizer Alltag sowie eine experimentelle Tiergeschichte von Matto Kämpf, in welcher ein Regenwurm 250 mal überlegen muss, ob er nun in die Richtung abbiegt, wo er mit einem Salatblatt belohnt wird oder jene einschlägt, die ihn mit einem Stromstoss bestraft.
Beim Nachtschatten Verlag aus Solothurn, einem Fachverlag für drogenmündige unabhängige Menschen findet man tatsächlich viel Literatur über Nachtschattengewächse. Ob die Schamanenpflanze aus dem Buch «Kulturgeschichte des Tabaks» auch dazugehört, wird der mündige Leser/die mündige Leserin vermutlich erst erfahren, wenn er/sie das Buch gelesen hat.
Bei Luu Books darf man einen Seitensprung wagen. Wer sich für die Geheimnisse des Olivenöls interessiert, wird hier fündig: «Gesundbrunnen Olivenöl», der sanfte Ratgeber bei Erkrankungen, Beauty und Wellness. Also, ich weiss schon seit 20 Jahren, dass Olivenölpackungen gut fürs Haar sind!
Niemand anders als Helmut Hubacher schreibt die besten und bissigsten Kolumnen über das Polittheater in Bern. Aus dem Zytglogge Verlag aus Oberhofen am Thunersee habe ich mir daher einen ganz besonderen Leckerbissen ausgewählt: Seiner Linie treu, lästert Hubacher in seinem neuesten Werk «Schaubühne Bern» über «Bundesräte und andere Solisten». Dabei wird niemand geschont: Angefangen mit Moritz Leuenberger, seinem Intimfeind, über Rene Felber, dem Vermassler bis Couchepin, dem Kontrahenten. Der Autor, heute tätig als Publizist, Kolumnist und Referent, vermittelt in seinem «Lehrbuch» Politik auf amüsante, spannende und glaubwürdige Art.
Nach einer Pause im Café des Kinderbüros Basels, begebe ich mich zurück in die Hallen und treffe auf den Aussteller von Chinderwält aus Pratteln. Bei ihm gibt’s einfach alles, was Kinderherzen begehren: Lustige und spannende Geschichten zu aktuellen Themen und Lieder auf Tonträgern in Schweizerdeutschen Dialekten – für jedes Alter und Vorlieben des Kindes ist etwas dabei.
Auch Carlsen aus Hamburg, der Kinder- und Jugendbuch Verlag war präsent und begeisterte die kleine Schar vorallem mit einer Riesenauswahl von Pixi Büchlein und Conny Geschichten; die Jugend verzog sich derweil in eine Leseecke mit Harry Potter Büchern von Joanne K. Rowlings. Für alle Harry Potter Fans: Das ersehnte siebte Werk «Harry Potter und der Orden des Phönix« erscheint im Mai dieses Jahres.
Sprung in die Kinderhalle Unter dem Motto «Tierische Abenteuer» erzählten auf der Kinderbühne Markus Ruf, ein gebürtiger Aargauer und seit fast 30 Jahren Tierpfleger im Zoologischen Garten Basel und der Märchenerzähler Paul Strahm tierische Geschichten. Neugierige jeden Alters lauschten den spannenden Erzählungen des Duos. Ganz besonders berührend war die Geschichte von Markus Ruf, der von seinem Freund, dem Raben Senga erzählte, welcher während einer gewissen Zeit als ein weiteres Familienmitglied in Rufs Familie zählte. Wenn Markus nicht gerade an der BuchBasel Tiergeschichten erzählt, trifft man ihn bei den Seelöwen im «Zolli», wenn er zur Fütterungsstunde mit ihnen Kunststücke vorführt. Im Verlauf seiner Arbeit beim Zoo hat er 40 Seelöwen Jungtiere grossgezogen. Wer weiss? Vielleicht findet man ja eines Tages seine faszinierenden Geschichten in Form eines Buches an der Basler Buchmesse?
Bei der Ausstellung der Basler Papiermühle hatten die Kinder Gelegenheit, das Handwerk der Produktionsstätte kennenzulernen und einige Arbeitstechniken selbst auszuprobieren: Papier schöpfen in der Bütte und Buchstabensetzen in der Druckerei. Die AGB (Allgemeine Bibliothek) setzte ein Wettbewerb aus für das schönste gemalte Lesezeichen und das Trinationale Umweltzentrum (TRUZ) lockte mit Naturexperimenten mit der Becherlupe.
Schön wäre gewesen, an allen drei Tagen die Buchbasel und das Literaturfestival zu besuchen sowie Lesungen von namhaften Autoren wie Wole Soyinka und andere miterlebt zu haben. Aber dafür gibt es ja noch andere Journalisten. Und schliesslich ist ja auch nächstes Jahr wieder Buchmesse. Nach einem Photoshooting und einer Liste mit den zu besorgenden Büchern und gings nach einer dreistündigen Reise durch die Welt der Bücher wieder nach Hause.
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