Der atemberaubende Cocktail an blasmusikalischen Kunststücken des Herbstkonzertes der Brass Band Fricktal löste am vergangenen Sonntag in der Mehrzweckhalle Wittnau beim Publikum Jubel, Ovationen und Freude aus. Nach der Rückeroberung des Aargauermeistertitels in der Höchstklasse am kantonalen Musikfest in Bremgarten ist der Band ein grandioser Anschlusserfolg gelungen.
Unter der Leitung von Roland Fröscher, der den aus Gesundheitsgründen pausierenden Dani Haus vertritt, präsentierte das dreissig Mitglieder zählende Orchester, ihrem Titel entsprechend, Musik auf höchstem Niveau. Schaffte mit dem breit gefächerten Repertoire aber gleichzeitig auch den Spagat, anspruchsvolle Musik und Unterhaltung in Einklang zu bringen. Der ohne Spickzettel moderierende Renald Müller führte souverän durch das Programm, erläuterte jeweils den musikalischen und geschichtlichen Hintergrund der einzelnen Kompositionen und machte gleichzeitig auf deren Spezifikationen aufmerksam.
Klangliche Intensität, gepaart mit vollendender Harmonie Bereits der heroische Auftakt mit Pauken und Fanfaren, an Szenen der grossen epochalen Römerfilme erinnernd, ging unter die Haut, welche im Übrigen vom ersten bis zum letzten Ton ein Salto nach dem anderen schlug. Ein Konzert voller Emotionen, das von Hochstimmung, über Leidenschaft, Leichtfüssigkeit bis hin zu Wehmut und Depression alles enthielt, was das Leben so beinhaltet. Ob nun Solist oder nicht, jede Musikerinnen, jeder Musiker, muss eine Meisterin, ein Meister auf dem Instrument sein, um als Ganzes eine solch klangliche Intensität, gepaart mit vollendender Harmonie zu verkörpern.
Einen wesentlichen Anteil am begeisternden Sound der Brass Band Fricktal hat der Dirigent Roland Fröscher. Mit einem faszinierenden, ganzkörperlichen Engagement, verbunden mit präzisen, frühzeitigen Direktiven, führt er das Orchester durch die kompositorischen Klippen und anerkennt nach der Umschiffung die Leistung der Mannschaft jeweils mit einem freudigen, motivierenden Zulächeln.
Bläser-Eskapaden Das Ensemble liesst im munteren Crossover symphonische Hymnen, Swing, Marsch, Volksmusik quer durch alle denkbaren Stile und Rhythmen anklingen oder aufeinanderprallen, sodass es eine pure Freude war, dem Konzert beiwohnen zu können. Mal volles Rohr mit Tuba, Posaunen, Cornet und Flügelhorn, mal gedämpft, mit bestechender Eleganz und beeindruckendem instrumentalen Können, gipfelnd in den Solis von Michael Husner (Euphonium), Fabian Neuhaus (Cornet) und Toni Neuhaus (Flügelhorn). Alle drei Musiker absolute Finger- und Zungenakrobaten, die mit ihrem Part die Zuschauer zu fast nicht mehr enden wollenden Beifallsstürmen hinrissen.
Doch nicht nur den Solisten zollte das begeistere Publikum grossen Applaus auch das Orchester wurde für sein Können seitens der Zuhörerschaft reichhaltig und zurecht mit vielen Ovationen belohnt. So mag es wohl kaum zu verwundern, dass das Konzert-Auditorium von der Brass Band Fricktal zum Abschluss ihres, bis fast an die Grenzen des Möglichen gehenden Herbstkonzertes drei Zugaben erfolgreich forderte.
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