Am 25. November fand eine Vernissage im Rehmann Museum in Laufenburg statt, die eine ganz private Ausstellung der grossen Künstlerfamilie Giacometti zeigt. Zwischen den privaten Zeugen der Zeit, wandert der Besucher zu den unterschiedlichen Werken der Künstler Giovanni, Augusto, Alberto und Silvio Giacometti.
Die Ausstellung Die Faszination dieser Ausstellung liegt wahrscheinlich in der Vermischung der unterschiedlichen Stilepochen, die durch private Dinge der Familie Giacometti ergänzt werden. Dem Licht, welches auf die berühmte Künstlerfamilie fällt, kann sich der Besucher kaum entziehen.
Bewundernd schreitet der Betrachter von einem Kunstwerk zum Nächsten und erblickt die unterschiedlichen Fassetten eines jeden Giacomettis. Ihrer Unterschiedlichkeit zeigen die Bilder und Skulpturen und doch symbolisieren alle, die Grossartigkeit der Kunst.
Auch wenn nicht alle Werke gezeigt werden, ist die Ausstellung einzigartig. Durch die kleinen privaten Details, leben die Künstler auf und lassen an ihrem Leben teilhaben. Genaustens wurden die ausgestellten Objekte ausgewählt, so dass sie dieses Bild vervollständigen und dennoch Lücken lassen, die für die eigene Kreativität wirksam sind.
Giovanni Giacometti Giovanni Giacometti wurde 1868 in Stampa im Bergell geboren. Nachdem er mit sechszehn Jahren die Kantonschule in Chur besuchte, zieht er zwei Jahre später an die Kunstgewerbeschule in München. Hier lernt er den Kunststudenten Cuno Amiet kennen, mit dem er 1888 nach Paris zieht. Gemeinsam besuchen die Freunde die Académie Julian.
Fünf Jahre später geht Giovanni nach Italien, wo er 1894 den bekannten Maler Giovanni Segantini kennenlernt. Durch Segantini werden Giovanni Giacometti die Augen, für die faszinierende Bergwelt mit ihrer Licht- und Farbenfülle, geöffnet.
1900 heiratet Giovanni die gutbegüterte Annetta Stampa. Aus dieser Verbindung gehen vier Kinder hervor. Die Söhne Alberto, Diego und Bruno schlagen alle eine künstlerische Laufbahn ein und treten auf ihre Weise, in die Fussstapfen des Vaters.
Die Bilder Giacomettis finden 1919 immer mehr Anerkennung und werden in Deutschland sowie im Kunsthaus Zürich gezeigt. Bereits 1913 stellte er mit seinem Freund und Studienkollegen Cuno Amiet in München aus. Seine Werke bestehen grösstenteils aus impressionistischen Landschaftsmalereien und Portraits seiner Familie. Auch der Stil des Symbolismus ist in einzelnen Werken zu erkennen, was auf die Begegnung mit Giovanni Segantini zurückgeführt werden kann. 1933 stirbt Giovanni im Alter von 65 Jahren.
Augusto Giacometti Augusto Giacometti war der Cousin zweiten Grades von Giovanni. Er wurde 1877 ebenfalls in Stampa geboren. Augusto gilt noch heute als herausragender Maler in der Nachfolge des Jugendstils und des Symbolismus, als Erneuerer der Glasmalerei und Exponent der monumentalen Wandmalerei. Er war aber auch Gestalter populär gewordener Plakate.
Trotz der räumlichen Nähe zum Haus seines Cousins Giovanni, kann die Bindung der Beiden als „ferne Verwandte“ beschrieben werden. Auch Augusto entdeckte in jungen Jahren seinen Drang zur Kunst und widmete sich der Malerei. Er absolvierte zwischen 1894 und 1897 eine Ausbildung zum Zeichenlehrer an der Zürcher Kunstgewerbeschule, die er vorerst erkämpfen musste. 1915 liess er sich in Zürich nieder, nachdem er viele Studienjahre in Paris und Florenz verlebt hatte.
Eines seiner wichtigsten Werke, ist der Entwurf für das Amtshaus I, welcher ihm grosse Beachtung einbrachte und weitere wichtige Auftragsarbeiten beschaffte. Augusto Giacometti gehörte aber auch zu den ersten Künstlern des 20. Jahrhunderts, welche der Malerei nahezu völlige Autonomie einräumten und den Schritt in die Ungegenständlichkeit wagten. Er wurde zum grossen Koloristen und „Meister der Farbe“.
Alberto Giacometti Alberto Giacometti wurde 1901 in Borgonovo im Bergell geboren und zählt bis heute zu den berühmtesten Künstlern der Giacomettifamilie. Seine Kindheit verlebte er fernab allen technischen Fortschritts. Sein Vater Giovanni Giacometti fördert schon früh das Talent seines Sohnes und bereits mit zehn Jahren entstehen erste Werke. Bereits 1913 malt Alberto sein erstes Ölbild und ein Jahr später entwirft er Plastiken, eines seiner grossen Leidenschaften.
1919 studiert er an der Kunstakademie und der Kunstgewerbeschule in Genf. Kurz darauf, 1920 reist Alberto mit seinem Vater nach Italien, wo er in Rom die Werke der alten Meister studiert und kopiert. Wie bereits sein Vater zuvor, zieht Alberto mit 21 nach Paris. Dort belegte er bis 1925 Kurse bei Émile-Antoine Bourdelle an der Académie de la Grande Chaumière.
In Paris lernt Alberto Giacometti verschiedene Künstler aus der Gruppe der Surrealisten kennen. Schnell entdeckt er seinen ganz eigenen Stil und es entstehen abstrakte Bilder und Skulpturen.
1940 muss er aus Paris fliehen, die Wehrmacht rückt näher. Seine Flucht, Richtung Süden, bringt ihn nach Genf, wo er seine spätere Frau Annette Arn kennenlernt. 1942 heiraten die Beiden. Nach Kriegsende zieht es Alberto zurück nach Paris, wo seine neuartigen, überhöhten Stichfiguren entstehen. Nach 1950 erlangen seine Skulpturen Weltruhm und der Künstler stellt in London, Paris, Zürich, Basel und den USA aus. Alberto Giacometti erhält verschiedene Preise für seine Skulpturen und Bilder.
Silvio Giacometti Silvio Giacometti wurde 1955 in Flawil geboren. Sein Urgrossvater Giacomo war der Bruder des Vaters von Giovanni Giacometti. Bevor er sich seiner künstlerischen Laufbahn widmete, absolvierte er eine kaufmännische Lehre. Doch die Begabung war allgegenwärtig und wurde immer stärker. Erst 1998 gibt er diesem Drang nach, gibt den kaufmännischen Sektor auf und widmet sich seinem künstlerischen Schaffen.
Durch seine berühmten Vorfahren und der Beschäftigung mit deren Werken, lastet zum einen ein gewisser Druck auf ihn. Doch Silvio sieht darin auch eine gewisse Verpflichtung und nimmt die neue Herausforderung gern an. Daraus entwickelte sich nach und nach sein eigener Stil, der faszinierend ist und sich mit vielen Bereich unserer Gesellschaft auseinander setzt. Besonders beeindruckend, ist die Vermischung von Malerei und Skulptur, die dem Betrachter andere Dimensionen ermöglicht. Seine neuen Werke sind dreidimensionale Installationen, bei denen einige sich mit der Wissenschaft und der Literatur auseinandersetzen und zum Nachdenken anregen.
Seit 1999 führt er Gestaltungskurse in Chur und im Engadin durch. Auch die Ferienmalkurse von Silvio Giacometti sind beliebt und werden gern gebucht. Wer mehr über diesen Künstler erfahren möchte, sollte seine Ausstellung „Bilderwelten“ in Lengnau besuchen, die am 09. Dezember eröffnete und bis zum 24. März besucht werden kann.
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