An zwei Nachmittagen vermittelte Martin Willi, Leiter des Theaters „Wiwa“, spielerisch und unterhaltend im Rahmen des Laufenburger Ferienpasses dreissig Kindern und Jugendlichen was es brauch, um ein Theaterstück zu inszenieren und Rollen und deren Charakteren spielen zu können.
Das Warm-up Wer Theater spielen will, muss zuerst die eigene Hemmung überwinden, Nähe zulassen und ein Raumgefühl entwickeln. Mit verblüffend einfachen aber wirksamen Übungen wurden diese Hürden zum guten Schauspielern als Erstes angegangen. Mit Stecken in der Hand liefen die DarstellerInnen, auf den ersten Blick sinnlos auf den Brettern die die Welt bedeuten umher. Es war aber bald spürbar, dass genau diese Sinnlosigkeit des sich auf simpelste Art Darstellens, erste Verkrampfungen löst. Wenn die Kids sich vorher noch distanziert gegenüberstanden, nach dieser Einführung wurde Nähe zugelassen.
Was, wie, wann, wo, wer Nun war der Weg geebnet, um sich eingehend mit dem „theaterlen“ zu befassen. Aber welches Stück soll gespielt werden? Nichts einfacher wie das, die Kinder haben das Potenzial in sich, so Martin Willi, um eigene Stücke zu erfinden. Der Theatermann, der sich inzwischen von den Strapazen seiner Grossinszenierung „Ignatius der Bauernkaiser von Laufenburg“ erholt hat, überliess es den Kindern sich in Gruppen aufzuteilen, was, vermutlich aufgrund des Warm-ups, sofort, ohne Wenn und Aber von statten ging. Anhand von gezogenen Karten mit den Begriffen Ort, Person, Gegenstand Charakter, Gefühle und Eigenschaften oblag es nun ihnen daraus ein Theater zu entwickeln.
Ein Theater entsteht Nicht als Darsteller sondern als Stückeschreiber zogen sich die Gruppen in die verschiedensten Räumlichkeiten des Theaters in der Scheune, an der Hinteren Wasen 48, zurück. Darauf Schauend, dass die „Konkurrenten“ ja nichts hören, wurde aufgrund der Vorgaben in angeregten Diskussionen das Theaterstück entwickelt. Stand erst einmal das Gerüst, wurden die zum Stück passenden Utensilien organisiert und danach mutierten die engagierten Autoren zum Regisseur und Darsteller. Da die verschiedenen Rollen den Gruppenmitgliedern beim Entwickeln des Stückes quasi auf den Leib geschrieben wurden, entfiel das sonst übliche Casting. Mit viel Spass und unter vielem Gelächter studierten die Multitalente (Autor, Intendant, Regisseur, Schauspieler) die Rollen ein. Beratend, aber darauf bedacht den freien Geist der Kinder walten zu lassen, stand ihnen Martin Willi hilfreich zur Seite.
Entflammt Die Nervosität stieg, die Premiere stand vor der Tür, die Gruppen brannten darauf, ihre Arbeit den anderen Teilnehmer vorzustellen. Nach einer Pause, welche die entflammten Akteure nicht einmal voll nutzen, stand zuerst noch eine Konzentrations- und Darstellungsübung an. Auch hier wieder verblüffend, wie wenig es dazu braucht. Die Kinder bewegten sich stetig im Raum, eine grosse Blume musste von ihnen immer wieder an einen anderen Ort gestellt werden, wenn dann der Theaterleiter Stopp rief, musste dem folge geleistet, mit einem lauten „ha“ und mit grosser Gestik auf die Blume gezeigt werden. Richtig turbulent wurde es, als sich die Kids auf zwei weitere Blumen konzentrieren und diese mit „he“ und „hi“ bestätigen mussten.
Die Uraufführungen Endlich war es nun soweit. Während die aufführenden Theaterleute nervös sich noch gegenseitig letzte Anweisungen gaben, nahmen, wie im richtigen Leben, die Zuschauer gelassen aber gespannt auf die bevorstehende Aufführung, ihre Plätze ein. Dennoch, ganz so einfach hatte es das Publikum auch nicht, denn nach der Aufführung mussten Sie Ihre Meinung über das Gesehene kundtun.
Mit viel Freude und Engagement schlüpften die SchauspielerInnen ihre selbst erdachten Rollen und dabei konnte manch förderungswürdiges Talent entdeckt werden. Beeindruckend dabei auch die Entwicklung der Kids. Waren sie am Anfang des Lehrgangs eher noch Einzelgänger, schmiedete sie das gemeinsame Erlebnis zum Team.
Ein Ferienspassnachmittag, der wohl den Teilnehmern in bester Erinnerung bleiben wird und der von Martin Willi mit Geduld und Einfühlvermögen moderiert wurde.
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