Die Schweiz hat wieder einen Astronauten
Von: mm/f24.ch
Gestern feierte die ESA den Abschluss ihrer Astronautenanwärter:innen der Klasse 2022. Die Zeremonie, die im Europäischen Astronautenzentrum in Köln stattfand, bedeutete den erfolgreichen Abschluss der Grundausbildung für die fünf europäischen Astronautenabsolvent:innen und die erste Astronautin der Australischen Weltraumorganisation, die jetzt alle für Raumfahrtaufgaben in Frage kommen.
Marco Alain Sieber, der neue Schweizer ESA-Astronaut
Die neuen ESA-Absolvent:innen sind Sophie Adenot, Pablo Álvarez Fernández, Rosemary Coogan, Raphaël Liégeois und der Schweizer Marco Sieber. Als Beleg für das Engagement der ESA in internationaler Zusammenarbeit schloss Katherine Bennell-Pegg von der Australian Space Agency ihren Abschluss mit ihren Kolleginnen und Kollegen der ESA ab.
„Der heutige Tag ist ein bedeutender Meilenstein, da wir den Abschluss einer neuen Klasse von fünf ESA-Astronaut:innen feiern, die nun für künftige Raumflüge qualifiziert sind. Ich bin auch stolz darauf, den Abschluss einer australischen Astronautenanwärterin mitzuerleben, welcher unser Engagement für die Förderung der internationalen Zusammenarbeit in der Weltraumforschung bekräftigt. Der Zuwachs an frischem Talent und vielfältigen Perspektiven und Kompetenzen stärkt unsere Fähigkeit, durch die Komplexität der Weltraumforschung zu navigieren, und festigt die Rolle der ESA als Vorreiter bei der Gestaltung unserer Zukunft im All", sagte ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher.
Die Astronautenanwärter:innen, die 2022 auf der ESA-Ministerratskonferenz zur Ausbildung ausgewählt wurden, begannen ihre Grundausbildung im April 2023 zunächst im Europäischen Astronautenzentrum der ESA und anschliessend auf der ganzen Welt. Sie schlossen ein umfassendes einjähriges Ausbildungsprogramm ab, das wesentliche Fähigkeiten wie Raumfahrzeugsysteme, Weltraumspaziergänge, Flugtechnik, Robotik und Lebenserhaltungssysteme sowie Überlebens- und medizinische Ausbildung abdeckt.
Nach der Zertifizierung werden zugewiesene ESA-Astronaut:innen aus der neuen Klasse in die nächsten Phasen der Vorauswahl und des missionsspezifischen Trainings übergehen und so den Weg für künftige Missionen zur Internationalen Raumstation und darüber hinaus ebnen.
Die ESA erhielt mit mehr als 22’500 Bewerber:innen aus den ESA-Mitgliedstaaten eine überwältigende Antwort auf ihre Aufforderung zur Einreichung von Bewerbungen. Aus diesem Pool wurden 17 Personen für die Astronautenklasse 2022 ausgewählt, darunter 12 Mitglieder der ESA-Astronautenreserve und fünf Astronautenanwärter:innen, die ihre Grundausbildung absolviert haben.
Ausserdem richtete die ESA 2022 erstmals einen Reservepool an Astronaut:innen ein. Dieser Reservepool besteht aus Kandidat:innen, die während des gesamten Auswahlverfahrens hervorragend abgeschnitten haben und bereit sind, bei sich bietenden Fluggelegenheiten als Projektastronaut:innen benannt zu werden. Der erste von ihnen war Marcus Wandt, der im Januar dieses Jahres auf der Mission Axiom-3 mitflog.
Daniel Neuenschwander, ESA-Direktor für Astronautische und Robotische Exploration, sagte: „Da die Grundausbildung von unseren neuen ESA-Astronaut*innen erfolgreich abgeschlossen ist, treten wir in eine neue Ära der europäischen Astronautengeschichte ein. Diese fünf neuen Mitglieder des Europäischen Astronautenkorps und die Mitglieder der Reserve unterstreichen unser Engagement für die Förderung von Talenten und die Maximierung der Möglichkeiten für die Weltraumforschung. Wir sind bereit, eine neue Ära gemeinsamer Anstrengungen einzuleiten, die die Grenzen der Entdeckung verschiebt und die Zukunft der Weltraumforschung gestaltet."
ESA-Astronaut Marco Sieber
„Während ich an der Schwelle zu einem neuen Kapitel in meinem Leben stehe, schaue ich mit Demut auf die Herausforderungen und Triumphe der Astronautengrundausbildung. Ich bin bereit, Teil der gemeinsamen Bemühungen zur Erforschung unseres Universums zum Wohle des Lebens auf der Erde und für künftige Generationen zu sein und zur Beteiligung der Schweiz an der Entstehung, Konsolidierung und Erweiterung der europäischen Weltraumkooperation beizutragen."
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