Nationalfeiertag 2007 im Namen der Redefreiheit und der Gleichstellung
Von: Corinne Banora
Geographisch gesehen ist die Rütliwiese das Herz und geschichtlich der Ursprung der Schweiz. Hier haben 1291 die Eidgenossen der Urkantone Uri, Schwyz und Unterwalden ein ewiges Bündnis geschlossen. Sie beschwörten ihre Einheit, Freiheit, Unabhängigkeit und verwehrten sich der fremden Herrschaft der Habsburger und ihre Vögte.
«Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern, in keiner Not uns trennen und Gefahr. Wir wollen frei sein, wie die Väter waren, eher den Tod, als in der Knechtschaft leben. Wir wollen trauen auf den höchsten Gott und uns nicht fürchten vor der Macht der Menschen», so fasste Friedrich Schiller den Schwur zusammen, der den «ewigen Bund» besiegelte.
Dieses Jahr erst recht auf dem Rütli Es ist nicht zwingend, dass ein Bundesrat am Nationalfeiertag auf das Rütli gehen muss. Begrüsst wird auch, wenn unsere Politiker sich volksnah geben und in irgend einem Dorf oder Verein den 1. August feiern. Nicht für alle Schweizer und Schweizerinnen hat die Rütliwiese die gleiche Symbolkraft. Doch gerade nach all dem, was geschehen ist, finde ich es grossartig, dass die Feier weider desto Trotz auf dem Rütli stattfindet. Noch nie schieden sich die politischen Geister so eklatant wie dem Thema der 1. Augustfeier wie dieses Jahr. Gewiss, die ganze Polemik um die Rütliwiese wäre gar nicht entstanden, wenn vor einem Jahr eine Minderheit von Rechtsradikalen die Feier nicht zu einem Trauerspiel gemacht hätten. Doch darüber wurde zur Genüge berichtet.
Im Namen der Redefreiheit und der Gleichstellung Für die einen bedeutet die Nationalfeier purer Patriotismus, für die anderen ein kulturell bedingter Anlass, der schlicht zur Schweiz gehört. Eines steht fest: Ohne Micheline Calmy-Rey gäbe es dieses Jahr keine Rütlifeier. Sie hat die Interessen der Schweiz ihren eigenen Interessen vorangestellt, so wie es einer integeren Volksvertreterin gebührt. Damit ist sie vielen anderen Politikerin eine grosse Nasenlänge voraus. Würde ich einen Hut tragen, würde ich ihn vor ihr lüften. Sie hat es allen gezeigt: Den rechten Chauvinisten, den konservativen Patriarchen und den opponierenden Amtskollegen: Die Schweiz besteht nicht nur aus euch!
Calmy-Rey und Egerszegi einsame Spitze Die heutige Feier soll eine Feier für Frauen, Familien und wahren Männern werden. Auf der archaischen Wiese sind die zwei höchsten Schweizerinnen als einsame Spitze vertreten. Bundesrätin Micheline Calmy-Rey wird wie angekündigt zusammen mit der Nationalratspräsidentin Christine Egerszegi auftreten. Die Bundesrätin wird zudem die traditionelle Radio-und Fernsehansprache zur Bundesfeier halten. Vor ihrem Rütli-Auftritt sind die mutigen Frauen am Morgen des Nationalfeiertages noch auf Schloss Lenzburg im Aargau. Bundesrat Blocher hingegen möchte sich als Marathon-Redner beweisen, da er Auftritte in Bern, Uri, Schaffhausen und im Käseland Fribourg zugesagt hat. Verteidigungsminister Samuel Schmid eifert ihm nach, seine letzte Rede wird er in Gansingen halten. Die Volkswirtschaftsministerin Doris Leuthard reist für die Bundesfeier-Ansprache nach Deutschland, da ihr Heimatkanton Aargau sie als Ehrengast an der Bundesfeier in der Schweizer Botschaft in Berlin eingeladen hat.
Wer sich lieber an Kultur und Kulinarischem statt an Politik sättigen will, kommt an der Bundesfeier auch dieses Jahr nicht zu kurz: In der ganzen Schweiz laden einige Hundert Bauernhöfe am 1. August zum Brunch ein. Auch die Schweizer Schifffahrtsgesellschaften laden wie jedes Jahr auf ihre Schiffe zum Singen der Nationalhymne, zusammen mit Stars der Schweizer Musikszene ein.
Zum Auslöser der Rütlifeierdebatte: Die Suppe wird nicht so heiss gegessen, wie sie gekocht wird!
In diesem Sinne wünscht fricktal24.ch allen in der Schweiz lebenden Menschen einen besonders schönen Nationalfeiertag.
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