Wo andere für Regen beten, beten wir hier dafür, dass er aufhört
Von: Corinne Banora
In einigen Erdteilen besten die Menschen verzweifelt um Regen, in anderen, wo die finanziellen Ressourcen es vermögen, wird Wasser teuer eingekauft. Die Schweiz aber muss sich derzeit mit ganz anderen Problem herumschlagen: mit Hochwasser und Überschwemmungen.
Hochwasser am Rhein in Basel. Auch die Enten verstehen die Welt nicht mehr. (Bilder Corinne Banora)
Das Schweizer Fernsehen sprach am Donnerstag Abend sogar von einer «sinkenden Schweiz». Feuerwehr und Polizei sind seit ein paar Tagen unermüdlich im Einsatz, um die verheerenden Wassermengen unter Kontrolle zu bringen, Wasser aus Häusern und Gebäuden zu pumpen und Sicherheitsvorkehrungen zu treffen für den Härtefall.
Noch vor ein paar Tagen wurde an der Basler Rheinriviera gegrillt Laut den Meldungen der SDA sollen die anhaltenden Regenfälle Transformatorenstationen der Elektra Birseck Münchenstein (EBM) überflutet haben, was zu Stromausfällen geführt hat. In Laufen soll wegen Überschwemmungen zudem sicherheitshalber das Gas abgestellt worden sein. Die Wetter Prognosen deuten jedoch darauf hin, dass nur noch wenig Regen fallen soll und das Wochenende sogar wieder vermehrt schön mit sommerlichen Temperaturen wird.
Der Rhein in Basel ist nur knapp nicht über die Ufer getreten, mit Ausnahmen von vereinzelten Stellen. Die Hochwassergefahr ist vorläufig gebannt. Gegen Mittag ist der Wasserstand am gestrigen Tag auf hohem Niveau stagniert. Am Basler Rheinufer liegen Sandsäcke bereit - in der Nacht von Mittwoch auf den Donnerstag hatte man befürchtet, dass der Fluss am Donnerstagmorgen über die Ufer trete. Zur Zeit der Berichterstattung am Nachmittag gab es jedoch noch keine Entwarnung. Gemäss der Kantonspolizei Basel (KAPO BS) soll das Sicherheitsdispositiv des Kantons vorläufig bestehen bleiben.
Noch vor ein paar Tagen war die Rheinriviera voller Menschen. Es gab Konzerte auf dem Kulturfloss, es wurde gegrillt und Standbuden schmückten das linke Rheinufer: Es war Sommer und die Leute genossen es. Was gestern noch war, gilt heute nicht mehr.
Kleinbasler Rheinufer gefährdet Unzählige Schaulustige sammelten sich am frühen Nachmittag auf der Mittleren Brücke in Basel, um das Phänomen der Natur zu bestaunen. Das linke Rheinufer in Kleinbasel war vollständig abgesperrt. Die KAPO Basel rief am Donnerstag morgen durch die Medien die Bevölkerung eindringlich auf, sich wegen der hohen Gefahr nicht in die Nähe der Rheinufer zu begeben. Dennoch zog es viele Leute dorthin, die mit Photoapparaten und Videokameras bestückt die Verheerung festhalten wollten, darunter auch Journalisten. Auch der Schweizerisch-Deutsche Privatsender RTL war am Rheinufer zu sichten. Gemäss der Auskunft eines jungen Polizeibeamten, der den Weg am Ufer zur Mittleren Brücke versperrte, gelte diese Empfehlung mittlerweise als Verbot. «Das Wasser kann null Komma plötzlich über die Ufer treten«, sagte er, offensichtlich selbst sehr beeindruckt vom Geschehen, «Wasser ist unberechenbar und mit der Kraft, mit der der Rhein zur Zeit strömt, kann er alles mitreissen. Auch ich bin nicht davon gefeit, mitgerissen zu werden. Aber es ist mein Job, hier für die Sicherheit der Bevölkerung zu sorgen«.
Nach den Berichten des sid und der KAPO BS soll nach dem Hochwasser von 1999 die Basler Behörden mit der Erstellung einer Überflutungskarte begonnen haben, die laut Rudolf Bossert vom Baudepartement kurz vor dem Abschluss stehe. Gefährdet sei gemäss dieser Karte vorab das Gebiet zwischen der Mittleren Brücke und der Dreirosenbrücke im Kleinbasel. Demnach wurden insbesondere in diesem Gebiet in der Nacht auf Donnerstag gefährdete Liegenschaften mit Sandsäcken vorbereitet. Von den gegen 6000 Sandsäcken, die in Basel abgefüllt auf Lager gehalten würden, seien rund 4000 verbaut, wie Zivilschutz-Oberst Hans Peter Barth sagte. Im Einsatz standen rund 40 Angehörige des Zivilschutzes.
Auch Allschwil stand teilweise unter Wasser. Dort traten Mühlebach, Bachgraben und Dorenbach sowie der Allschwiler Weiher über die Ufer; Strassen und Keller wurden dabei überflutet.
Es ist zu hoffen, dass der Wasserpegel des Rheins stabil und die Nacht trocken bleibt. Die Menschen, die nahe am Rheinufer leben, sind voller Sorge. Sie beten, dass der Regen aufhört.
« fricktal24.ch – die Internet-Zeitung fürs Fricktal »
Mit dem Ziel, Plastik-Verpackungen und Getränkekartons flächendeckend zu sammeln und einer hochwertigen Verwertung zuzuführen, wurde der Verein RecyPac gegründet. Die nationale Lösung von RecyPac ist als ganzheitliche...
Der Bodenkohlrabi ist eine Kreuzung aus Kohlrabi und Herbstrübe und ist hierzulande auch unter dem Namen Steckrübe bekannt. Das Gemüse ist in der Schweiz heute eine Nische, war früher in Notzeiten aber lebenswichtig.
Supermärkten bieten immer mehr pflanzenbasierte Ersatzprodukte für Fleisch und Milch an. Wer durch Ersatz auf Fleisch verzichtet, reduziert die negativen Auswirkungen seiner Ernährung auf die Umwelt. Beim Milchersatz ist dies...
In den letzten Jahren sind zunehmend Lebensmittel auf den Markt gekommen als Alternative für tierische Produkte. Das erklärte Ziel: Nachhaltigkeit und Gesundheit positiv beeinflussen. Doch tun sie das wirklich? Eine Studie von...
Die Schweizer Eierbranche hat es geschafft, in einem langen Prozess des Dialogs und in zahlreichen Arbeitsmeetings mit allen Akteuren der Wertschöpfungskette eine gemeinsame Lösung zum Ausstieg aus dem Kükentöten zu erarbeiten....