Heute ist Internationaler Tag der Menschenrechte. Was bedeutet dieser eigentlich? Ist er hierzulande überhaupt ein Begriff? Beinhaltet dieser Tag bloss Lippenbekenntnisse? Oder ist er nur ein Gedenktag der am 10. Dezember 1948 verabschiedeter Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte? Oder steckt mehr hinter diesem Tag?
Menschenrechtsverletzungen weltweit Menschenrechtsorganisationen nehmen jedes Jahr diesen Tag zum Anlass, die Menschenrechtssituation weltweit kritisch zu reflektieren, und weisen auf aktuelle Brennpunkte hin. Die Organisation »Reporter ohne Grenzen« überreicht alljährlich den Menschenrechtspreis an diesem Tag. Das europäische Parlament verleiht an diesen Tag jährlich den Sacharaow Preis. In vielen Ländern, insbesondere der Schweiz und in Österreich finden an diesem Tag jedes Jahr zahlreiche Aktionen und Kampagnen für die Menschenrechte statt. Diverse Menschenrechtsorganisationen sind tagtäglich aktiv, um gegen weltweite Menschenrechtsverletzungen zu kämpfen: Gegen Kinderarbeit. Gegen Frauendiskriminierung, wie ungleiche Behandlung am Arbeitsplatz. Gegen Genitialverstümmelungen. Gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Gegen die Folter, die noch immer in vielen Ländern, auch sogenannten aufgeklärten Ländern, vollzogen wird. Gegen zu Unrecht inhaftierte Journalisten, insbesondere in China, Äthiopien und Eritrea. Gegen Menschen, die bloss aufgrund ihrer politischen Meinung verfolgt werden. Gegen die Verfolgung ethnischer Minderheiten. Gegen die Todesstrafe. Gegen eine fremdenfeindliche Asylpolitik. Gegen eine altersfeindliche Gesellschaft. Gegen die Ausgrenzung von Behinderten und Kranken. Gegen die Armut. Gegen den Hunger ...
Viele Menschen sind am Werk Wie würde wohl die Welt aussehen ohne die vielen - meist nichtstaatlichen - Menschenrechtsorganisationen wie beispielsweise Amnesty International, Unicef, Human Right Watch, Gesellschaft für bedrohte Völker, Terre des Hommes, UNHCR, dem Un-Flüchtlingshilfswerk in Genf, oder Helvetas und deren Förderer und Spender? Letztere fordert anlässlich dieses Tages die Schweizer Regierung auf, sich stärker für die Umsetzung der Menschenrechte einzusetzen. Sie erinnert diese an ihr Versprechen, die nötigen Mittel der zur Milleniumswende vereinbarten Entwicklungsziele zur Verfügung zu stellen. Dies ganz besonders im Hinblick auf die Tausenden von Kindern, die tagtäglich sterben, weil sie über kein sauberes Trinkwasser verfügen. Zugang zu sauberem Trinkwasser ist auch ein Menschenrecht.
Dieser Tag ist allen Menschen gewidmet Dieser Tag ist allen Menschen gewidmet, den Opfern von Menschenrechtsverletzungen sowohl auch denjenigen, die direkt oder indirekt an den Menschenrechtsverletzungen Schuld tragen. Auch Indifferenz ist eine Menschenrechtsverletzung. Dieser Tag ist ein moralischer Appell an Machthaber, an Politiker, an das einzelne Individuum, an der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte festzuhalten und diese umzusetzen. Lieber heute schon als Morgen.
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