Wir sind aus der Region!
Von: Hans Zemp
An der Gewerbeschau „Grenzenlos 08“ in Rheinfelden spannten die vier Gartenbaubetriebe Albert Zuber, Olsberg, Lanz AG, Möhlin, Huggler Gärtner GmbH, Möhlin, und Hasler Gartenbau GmbH, Zuzgen, zusammen und machten mit ihrer Ausstellung auf dem Cardinalgelände in Rheinfelden viel beachtet auf ihren Beruf, auf ihre Tätigkeiten, auf die enorme Vielfalt ihres Schaffens aufmerksam.
Mitarbeiter der vier Gärtnerbetriebe mit ihren Vorgesetzten (vorne) beim gesellschaftlichen Beisammensein
Dem Umstand, dass vier Gartenbaubetriebe der Region Unteres Fricktal, eigentlich Konkurrenten, zusammenspannen und an einer Gewerbeschau gemeinsam auftreten, kommt mit Gewissheit einiges an Bedeutung zu.
Es war vorab die Arbeit der Lehrlinge und Jungberufsleute, unter der kundigen Leitung ihrer Vorgesetzten die Ideen für die Ausstellung in die Tat umzusetzen. Diese Ideen haben die vier Betriebsinhaber in etlichen Vorbesprechungen entworfen.
In gekonnter Manier gelang es den beteiligten Firmen, Einblick in das vielfältige Schaffen des Landschaftsgärtners zu gewähren und diesen Beruf auch ansprechend als Lehrberuf zu präsentieren.
Die vier Betriebe bilden momentan etwas mehr als zwanzig Lehrlinge aus und leisten damit einen wesentlichen Beitrag an die Berufsbildung. Damit ist es aber nicht getan: Auch der steten Weiterbildung im Beruf wird grosses Augenmerk geschenkt. Alle vier Betriebsinhaber wirken daneben bei den Lehrabschlussprüfungen als Experten mit.
Wir sind Gärtner aus der Region Wenn man die vier Gärtnermeister zusammensitzen sieht und ihnen bei den Diskussionen zuhört, treten sehr viel gegenseitiger Goodwill, gegenseitiges Verständnis, gegenseitige Bereitschaft zur engeren Zusammenarbeit, ja eigentliche Offenheit zutage.
Man ist sich durchaus bewusst, dass solches schon sehr früh, also schon bei den Lehrlingen beginnt. Diese gehen gemeinsam nach Brugg in die Berufsschule und lernen sich kennen, haben die Möglichkeit miteinander zu diskutieren, die Basis für spätere Zusammenarbeit zu legen.
Dies ist bei den vier Meistern ihres Fachs erkennbar. Alle vier waren ungefähr zeitgleich auf dem Oeschberg in der Ausbildung zum Meister und holten sich dort das Know-How für Kreativität und Qualitätsarbeit. Damit verfügt das Untere Fricktal in der Sparte Garten / Gartenbau über hohe Sachkompetenz und die besten Voraussetzungen für fachkompetente Arbeit.
Grenzenlos hat eine tiefere Bedeutung Wie Albi Wuhrmann, Vizepräsident des Organisationskomitees, meinte, war es ein Ziel des Gewerbeschau, deren tiefere Bedeutung in der Lockerung der Grenzen im Gewerbeverein zu erreichen. „Die Gärtner gingen noch weiter, sie haben nicht nur rund 600 Arbeitsstunden in die Gewerbeschau investiert, sie haben mit ihrem Produkt buchstäblich ein Zusammenschweissen der Berufsleute erreicht“, so Wuhrmann. Dem Kontakt mit den Eltern kommt natürlich auch grosse Bedeutung zu. So konnte an der Grenzenlos 08 beobachtet werden, wie die meisten von ihnen mit ihrem Besuch aufwarteten und sich die Arbeit ihres Nachwuchses zeigen und erklären liessen. Der Berufsstolz der jungen Berufsleute kam dabei deutlich zum Tragen.
Der Gärtnerberuf ist attraktiv Der Gärtnerberuf zählt zweifelsohne zu den attraktiven, was neben der gezeigten Ausstellung auch aus den vielen Anfragen interessierter Berufssuchender hervorgeht. Er ist aber auch sehr anspruchsvoll und verlangt einiges an Wille zur Leistung, Interesse und Durchhaltevermögen und darf so sicher nicht unter die niederschwelligen Berufe eingereiht werden, wie das an einigen Orten unberechtigterweise noch gemacht werde.
Das Gefühl für Ethik und was passt hat grossen Stellenwert. Es ist nicht immer einfach, das Wasser als lebendes Element mit Material wie Holz und Beton so in Harmonie zu bringen, dass ein gefälliges Ganzes mit hoher Ästhetik entsteht, das von Ausstellungsbesuchern und Kunden intuitiv wahrgenommen wird, aber auch ihre Begeisterung auslöst. „Gegensätze, oft aus alt und neu, sind zu suchen und zu finden. So lässt sich Spannung ins Ganze bringen“, meint Thomas Huggler.
Wie geht es weiter? Die vier Gärtnermeister sind sich einig, dass die begonnene Zusammenarbeit, das Label, weiter geführt werden soll, ja sozusagen als die Geburt dafür betrachtet wird. Man denkt an einen gemeinsamen Auftritt auf einer Homepage und das Bündeln der Synergien. Gerade weil Grenzregion, macht das Ausland immer mehr Druck, dem sinnvoll zu begegnen sei. Gegenüber den Architekten will man Zeichen setzen. Und gerade weil die Leute immer älter werden, steigt die Nachfrage nach Erledigung vieler Gartenarbeiten immer mehr.
Die vier Gärtnermeister sind sich durchaus bewusst, dass ihre Betriebsstrukturen verschieden sind und man in gewissen Bereichen die Grenzen sicher nur temporär fallen lassen kann. Man ist aber überzeugt, dass ein Zusammenarbeiten in verschiedenen Bereichen grossen Sinn macht und den Auftritt vereinfacht. Vorderhand sieht man die Priorität der Zusammenarbeit vor allem im Bezirk Rheinfelden. Die gegenseitige Aushilfe im breiteren Sinn mit Material und Maschinen, aber auch der Auftritt beim Einkauf von Material bleiben als Nahziele gesteckt.
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