Die Bilanz der Schweizer Umwelt- und Ressourcenpolitik fällt in vielen Bereichen positiv aus,
so etwa in Sachen Wasserqualität, Abfallentsorgung oder bei einzelnen Luftschadstoffen. Dies
zeigt der am 1. Juni 2007 veröffentlichte Bericht «Umwelt Schweiz 2007» des Bundes. Doch hat
sich der Gesamtzustand der Umwelt in der Schweiz nicht entscheidend verbessert. Unsere
Lebens- und Konsumgewohnheiten machen die Fortschritte beim Umweltschutz zunichte. Die
grössten Herausforderungen für die Zukunft bleiben der Ressourcenverbrauch und der
Klimawandel.
Die neueste Gesamtübersicht des Bundes über den Zustand der Umwelt in der Schweiz wurde vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) und vom Bundesamt für Statistik (BFS) gemeinsam erarbeitet. Anhand von aktuellen Erkenntnissen und Daten vermittelt der Bericht einen systematischen Überblick über den Zustand der Umwelt und ihre Entwicklung. Dabei werden neben den reinen Umweltfragen auch die damit zusammenhängenden Anliegen der verschiedenen Bereiche wie Verkehr, Energie und Landwirtschaft erörtert. Zudem zieht der Bericht erstmals Bilanz über die Umsetzung der Umweltpolitik. Die Ämter kommen zum Schluss, dass sich der Gesamtzustand der Umwelt seit dem letzten Bericht im Jahr 2002 nicht wesentlich verbessert hat. Der Bericht «Umwelt Schweiz 2007» wurde im Vorfeld des internationalen Tags der Umwelt vom 5. Juni 2007 vorgestellt.
Was wurde erreicht?
Im Grossen und Ganzen hat die Umweltpolitik gute Resultate erzielt im Kampf gegen Verschmutzungen (Luft, Wasser und Böden), beim Schutz der Ozonschicht sowie in der Abfallbewirtschaftung und -behandlung. Die Altlastensanierung hat in den dringlichsten Fällen bereits begonnen, und die Erhebung der belasteten Standorte schreitet voran. Das Bewusstsein um Naturgefahren und Störfallrisiken ist in der schweizerischen Gesellschaft vorhanden.
Dank technologischer Fortschritte und der Weiterentwicklung der Schweizer Industrie haben sich die Treibhausgasemissionen der Wirtschaft seit 1990 trotz wachsendem Bruttoinlandprodukt (BIP) stabilisiert. Im Jahr 2004 stammten 21 Prozent des gesamten CO2-Ausstosses aus der Industrie.
Dank effizienteren Fahrzeugen haben sich die verkehrsbedingten CO2-Emissionen seit 2000 stabilisiert. Der Verkehr ist für 34 Prozent des gesamten CO2-Ausstosses verantwortlich.
Die Treibhausgasemissionen – der Hauptgrund für die Klimaveränderungen – sind zu hoch. Zwischen 1970 und 2005 ist die Durchschnittstemperatur in der Schweiz um 1,5°C gestiegen.
Nach wie vor werden zu viele Ozon-Vorläufersubstanzen und Feinstaub, die Winter- und Sommersmog verursachen, ausgestossen. Die Schweizer Bevölkerung ist einer chronischen Belastung durch diese Schadstoffe ausgesetzt.
Die Herkunft und die Wirkungen vieler Chemikalien sind noch kaum bekannt. Die Menge der Abfälle steigt weiterhin an.
Der Verlust an Biodiversität wird nicht gebremst. 30 bis 50 Prozent der einheimischen Arten sind heute gefährdet. Die Zerstückelung der Landschaft und die Fragmentierung der Lebensräume setzen sich fort.
Der Mensch macht zu viel Druck auf die Umwelt Hauptgrund für die gemischte Bilanz: Die Schweiz wird zunehmend urbaner und mobiler und verändert sich weiter in Richtung Dienstleistungsgesellschaft. Diese Prozesse und die damit verbundenen regionalen Ungleichgewichte verstärken den Druck auf die Umwelt. Die meisten Fortschritte im Umweltschutz und in der Ökoeffizienz werden durch unsere Lebens- und Konsumgewohnheiten zunichte gemacht.
Die Herausforderungen Im Bericht «Umwelt Schweiz 2007» kommen die Bundesämter für Umwelt und für Statistik zu folgenden Feststellungen:
Klimawandel Als Alpenland ist die Schweiz von den Klimaänderungen in besonderem Masse betroffen. Gletscherschwund, das Auftauen des Permafrostes sowie Veränderungen der Vegetation und des Niederschlagsregimes stellen sie vor grosse Herausforderungen. Sie muss sich einerseits für eine Reduktion der Treibhausgase einsetzen und anderseits Strategien zur Anpassung an den Klimawandel entwickeln.
Biodiversität Die Anstrengungen zur Erhaltung der biologischen Vielfalt sind zu verstärken. Die biologische Vielfalt ist unter anderem wegen der zunehmenden Zersiedelung und dem Ausbau der Verkehrsinfrastruktur unter Druck. In einem ersten Schritt muss die Beobachtung gewährleistet sein, damit Tendenzen bei der Entwicklung von Fauna und Flora frühzeitig erkannt und angemessene Massnahmen (z.B. Biotopvernetzung im grossen Massstab) in die Wege geleitet werden können.
Gesundheit Luftverunreinigungen, Lärm, Chemikalien, extreme Wetterverhältnisse sowie Strahlungen stellen Gesundheitsrisiken dar. Die gesundheitlichen Auswirkungen der Verschmutzung sind zwar schwer nachweisbar, aber mittlerweile unbestritten. Am meisten Erkenntnisse liegen vor bezüglich der gesundheitlichen Auswirkungen der Luftverschmutzung. Durch die Verringerung von Ozon und Feinstaub muss die Luftqualität weiter verbessert werden.
Innovation Zu den wichtigen Herausforderungen zählen auch die neuen Technologien. Sie sind potenziell in zahlreichen Anwendungsgebieten einsetzbar und können sich vorteilhaft auf die Umwelt auswirken. Gleichzeitig sind aber auch schädliche Auswirkungen nicht ausgeschlossen. Gewisse Folgen für Mensch und Natur sind heute noch weitgehend unbekannt. Angesichts dieser Ungewissheit ist eine öffentliche Debatte über allfällige Risiken und deren Einschätzung unabdingbar.
Bereichsübergreifende Umwelt- und Ressourcenpolitik Die Bemühungen zur Milderung des Drucks auf die Umwelt führen zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen. In den kommenden Jahren gilt es deshalb, die Umweltfragen besser in andere Politikbereiche wie Verkehr oder Landwirtschaft zu integrieren. Die grösste Herausforderung für die kommenden Jahre ist die nachhaltige Nutzung unserer knappen natürlichen Ressourcen. Eine kohärente Ressourcenpolitik ist eine unverzichtbare Voraussetzung dafür.
« fricktal24.ch – die Internet-Zeitung fürs Fricktal »
Ein erstes Fazit zur diesjährigen Honigsaison zeigt, dass es neben klimatischen Schwankungen vorallem der schwer zu verarbeitende Zementhonig war, der die Honigernte erschwerte.
Mit dem Ziel, Plastik-Verpackungen und Getränkekartons flächendeckend zu sammeln und einer hochwertigen Verwertung zuzuführen, wurde der Verein RecyPac gegründet. Die nationale Lösung von RecyPac ist als ganzheitliche...
Der Bodenkohlrabi ist eine Kreuzung aus Kohlrabi und Herbstrübe und ist hierzulande auch unter dem Namen Steckrübe bekannt. Das Gemüse ist in der Schweiz heute eine Nische, war früher in Notzeiten aber lebenswichtig.
Supermärkten bieten immer mehr pflanzenbasierte Ersatzprodukte für Fleisch und Milch an. Wer durch Ersatz auf Fleisch verzichtet, reduziert die negativen Auswirkungen seiner Ernährung auf die Umwelt. Beim Milchersatz ist dies...
In den letzten Jahren sind zunehmend Lebensmittel auf den Markt gekommen als Alternative für tierische Produkte. Das erklärte Ziel: Nachhaltigkeit und Gesundheit positiv beeinflussen. Doch tun sie das wirklich? Eine Studie von...