Bildung und Wissenschaft - Samstag, 28. Juli 2007 00:14
Allerlei
Die Hochschulabsolventen verlassen die Randregionen
Von: BFS (eingesandt)
Wirtschaftszentren und Metropolitanräume übten seit jeher eine Faszination auf die unterschiedlichsten Bevölkerungsschichten aus und absorbierten schon immer grosse Teile der Wanderungsströme. Für die jungen Hochschulabsolventen besitzen Zentren und Kernstädte eine hohe Anziehungskraft, da sie ihnen nicht nur ein breiteres Angebot an Ausbildungsplätzen und eine grössere Zahl an interessanten Arbeitsstellen, sondern auch ein breiter gefächertes Kulturangebot und mehr individuelle Freiheit bieten als die ländlichen Regionen. Wie eine vom Bundesamt für Statistik durchgeführte Studie zu den Hochschulabsolventen 1998 bis 2004 zeigt, verlieren die ländlichen Gemeinden im Durchschnitt pro Abschlussjahrgang 27 Prozent der potentiell hochqualifizierten Arbeitskräfte, während die Kernstädte zwischen 19 Prozent und 31 Prozent hinzugewinnen.
Ein Vergleich der Wohnregion vor Studienbeginn mit derjenigen ein Jahr nach Studienabschluss zeigt, dass im Zeitraum zwischen 1998 und 2004 – die vier Absolventenjahrgänge zusammengenommen – praktisch aus allen Randregionen der Schweiz junge hochqualifizierte Arbeitskräfte abgewandert sind. Im Gegenzug absorbierten die Kernstädte Zürich, Basel, Bern, Genf und Lausanne eine überdurch-schnittlich hohe Zahl des gut ausgebildeten Humankapitals.
Die ländlichen Regionen verlieren – die Metropolitanräume gewinnen Die Nettobilanz der Zu- und Abwanderung fällt für die Kantone der Ost- und Zentralschweiz sowie für die Bergkantone Graubünden und Wallis durchwegs negativ aus. Die beiden Appenzell und der Kanton Uri mussten jeweils einen Nettoverlust an jungen Hochqualifizierten von über 50 Prozent hinnehmen. Etwas tiefer aber dennoch über 30 Prozent liegen die Nettoabwanderungsraten in den Kantonen Thurgau (-43%), Basel-Landschaft (-42%), Glarus (-40%) und Graubünden (-30%).
Der relativ geringe Nettoverlust des Kantons Tessin (-8,2%) hängt damit zusammen, dass sich das Ausmass der Abwanderung von jungen Hochqualifizierten bei den jüngeren Absolventenjahrgängen reduzierte und sogar einen leichten Zuwachs im Raum Lugano verzeichnen konnte. Die Entstehung bzw. die Förderung der beiden Hochschulen Università della Svizzera italiana und Scuola universitaria professionale ermöglicht den Tessinern und Tessinerinnen nicht nur im eigenen Kanton zu studieren, sondern schafft gleichzeitig Arbeitsplätze für Hochschulabsolventen.
Nur gerade sieben Kantone weisen positive Migrationsbilanzen auf. Dazu gehören neben den Kantonen Freiburg und Zug (je +1,5%) vor allem die Kantone mit starken Metropolitanräumen. Auf den ersten beiden Rängen befinden sich der Kanton Basel-Stadt (+42%) und der Kanton Zürich (+34%) gefolgt vom Kanton Genf (+8%), der Waadt (+4,9%) und dem Kanton Bern (+4,2%).
Was bewegt die Absolventen zu gehen oder zu bleiben? Welches sind die Pushfaktoren und welches sind die Pullfaktoren, die die innerschweizerische Migration von jungen Hochschulabsolventen fördern bzw. hemmen? Wie aus einer multivariaten Analyse hervorgeht, stellt die Wirtschaftsstruktur im Herkunftsgebiet einen wichtigen Erklärungsfaktor für die Abwanderungsneigung junger Hochschulabsolventen dar. Beispielsweise verringert ein hoher Prozentsatz von Unternehmen im Sekundär- und Tertiärsektor in einem Kanton das Abwanderungsrisiko um 28 Prozent bzw. 36 Prozent.
Die älteren Absolventen verlassen den Herkunftskanton häufiger Die Hochschulabsolventinnen zeigen eine geringfügig höhere Abwanderungsneigung (2%) als ihre Kollegen. Zudem erhöht sich das Abwanderungsrisiko der Absolventen und Absolventinnen um 28 Prozent pro Lebensjahr. Dieser Befund überrascht insofern nicht, da es sich bei den Hochschulabsolventen um eine relativ junge Gruppe handelt: Je jünger die Absolventen beim Abschluss des Studiums sind, umso eher leben sie noch bei ihren Eltern, während die etwas Älteren unter ihnen häufig bereits zu Studienbeginn von zu Hause ausgezogen sind und nach dem Abschluss nicht mehr ins Elternhaus zurückkehren.
Fachhochschulabsolventen wandern weniger häufig ab Die Tatsache, ob der Heimatkanton ein so genannter Hochschulkanton ist oder nicht, bildet ein entscheidendes Moment hinsichtlich der Abwanderungsneigung von jungen Hochqualifizierten. Universitätsabsolventen, die aus einem Hochschulkanton stammen, wandern im Vergleich zu den Absolventen aus einem Nicht-Hochschulkanton um 47 Prozent weniger ab.
Ein etwas anderes Verhalten zeigen die Diplomierten der Fachhochschulen. Sie verlassen ihren Herkunftskanton weniger häufig als die Universitätsabsolventen, da sie bessere Zugangschancen zum regionalen Arbeitsmarkt haben.
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