Trotz neuer Rekordwerte von Aare und Wigger halten sich die Hochwasserschäden im Aargau im Vergleich zu 2005 in Grenzen. Die Rückhaltebecken Beromünster, Muri und Villmergen haben sich bewährt, die Reussbaggerung hat Schlimmeres verhütet. Trotzdem gibt es im Aargau in Sachen Hochwasserschutz noch viel zu tun.
Die intensiven Regenfälle über der Schweiz vom 8. und 9. August 2007 waren für den Aargau als wichtigsten Unterliegerkanton der grossen Flüsse eine Nagelprobe: Aare, Wigger und der Oberlauf der Suhre führten das grösste je beobachtete Hochwasser. Schäden waren in Aarau, Brugg, Döttingen und Zofingen/Brittnau zu verzeichnen. Die Seitenbäche – Wyna, Suhre, Bünz, Sissle – waren randvoll; zu Überflutungen kam es in Reinach/Menziken, aber auch in Bergdietikon und Frick. Gross sind die Schäden zudem am Kraftwerk Rüchlig in Aarau, sowie in Döttingen. Jedoch hat der Abbruch der Halbbrücke am Klingnauer Stausee vor zwei Jahren in dieser Region viel Schlimmeres verhindert.
Das Hochwasser August 2007 hat eindrücklich gezeigt, dass dort, wo in den vergangenen Jahren Schutzmass-nahmen realisiert wurden, sich diese auch bewährt haben. Beispiele dafür sind Muhen, Othmarsingen, Lenzburg-Niederlenz, Ueken oder Spreitenbach. Entsprechend sind eine Reihe weiterer Hochwasserschutzprojekte in Planung oder stehen vor der Ausführung. So für die Wyna, Wigger, Reppisch, Surb, Bünz und den Furtbach. Auch für das Reusstal steht ein umfassendes Hochwasserschutzkonzept in Diskussion. Allerdings müssen die finanziellen Mittel dafür noch auf allen Stufen genehmigt werden. Zudem verzögern bei einigen wichtigen Projekten – Hochwasserrückhaltebecken Zetzwil oder die nötigen Massnahmen in Unterwindisch – Einsprachen und Beschwerdeverfahren einen zügigen Ablauf, was die Überflutungsrisiken verlängert. Die Gefahrenkarten in den Gemeinden werden weiteren Nachholbedarf ans Tageslicht bringen.
Besseres Krisenmanagement für Aareabfluss Ein besonderes Problem stellte beim Hochwasser August 2007 der Abfluss der Aare aus dem Bielersee dar. In den Spitzenzeiten wurden die so genannten Murgenthaler-Bedingungen um bis zu 410 m3/Sekunde überschritten. Zusammen mit den Rekordabflüssen der anderen Seitenzuflüsse wurden die Grenzen des ganzen Systems überschritten, das heisst die Abfluss- und Speichervermögen der Flüsse und Seen reichten nicht mehr aus.
An einer Aussprache unter der Leitung des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) vom vergangenen Freitag wurde eine Reihe von Sofortmassnahmen getroffen, um für künftige Ereignisse besser gewappnet zu sein. So sollen das Krisenmanagement durch institutionalisierte Konferenzgespräche verbessert werden. Ausserdem werden die Regulierung des Hochwasser-Abflusses der Aare analysiert und betriebliche Verbesserungen des ganzen Regulierungssystems geprüft. Die Vorher-sagen in den oberen Einzugsgebieten der Aare und der Saane werden überprüft und verbessert. Bund und Kantone betonen, dass Ereignisse wie jenes von vergangener Woche, auch in Zukunft eintreten können. Es braucht deshalb sowohl für die Unterlieger wie auch die Seeanstösser eine verbesserte Notfallplanung, damit im Ereignisfall die Schäden begrenzt werden können.
Die Ereignisse zeigen, dass auch der Kanton Aargau in Sachen Hochwasserschutz noch viel zu tun hat. Im Aufgaben- und Finanzplan ist denn auch eine Steigerung der Ausgaben ab den Jahren 2010/11 vorgesehen.
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