Weiterentwicklung von Schengen
Von: mm/f24.ch
Bundesrätin Karin Keller-Sutter nahm gestern auf Einladung der Europäischen Kommission am ersten Schengen-Forum teil. Thema des Austauschs der Schengen-Staaten waren die laufenden und geplanten Weiterentwicklungen des Schengen-Systems.
Bundesrätin Karin Keller-Sutter digital beim Schengen-Forum (Foto: EJPD/Twitter)
Das erste Schengen-Forum fand pandemiebedingt per Videokonferenz statt. Bundesrätin Keller-Sutter bedankte sich für die Einladung der Europäischen Kommission, gemeinsam über mögliche Weiterentwicklungen nachzudenken, die das Schengen-System noch effizienter und krisenresistenter machen. Die Erkenntnisse der Diskussion werden in die Schengen-Strategie einfliessen, die die Europäische Kommission nächstes Jahr verabschieden will.
Bessere Gouvernanz für den Schengen-Raum
Die EJPD-Vorsteherin teilt die Einschätzung der Europäischen Kommission, dass die Zusammenarbeit innerhalb von Schengen grundsätzlich gut funktioniere und die Schweiz ihren Teil dazu beitrage. Sie begrüsst die Diskussion auf europäischer Ebene über eine Anpassung der Regeln, unter denen die Schengen-Staaten vorübergehend Binnengrenzkontrollen einführen dürfen.
Die Erfahrungen der Corona-Pandemie, aber auch die jüngsten terroristischen Bedrohungen für die innere Sicherheit haben gezeigt, dass es in dieser Frage mehr Flexibilität braucht. «Wir müssen uns zügig auf den Weg in Richtung besserer Gouvernanz machen. Ad-hoc Lösungen und die Schaffung von vollendeten Tatsachen sind nicht zielführend. Es braucht klare Spielregeln und eine koordinierte Krisenbewältigung», sagte Bundesrätin Karin Keller-Sutter in ihrer Videoansprache.
Gerade in Krisenzeiten müssten die Kontrollen der Binnengrenzen Teil der nationalen Souveränität bleiben, gleichzeitig sei aber auch die Koordination auf europäischer Ebene wichtig. Denn nur so könnten grenzüberschreitende Bedrohungen und die damit verbundenen Herausforderungen für den Personen- und Güterverkehr angegangen werden.
Fokus auf Umsetzung bereits beschlossener Vorhaben
Bundesrätin Keller-Sutter betonte, dass für die Schweiz die Umsetzung der bereits beschlossenen Instrumente zum Schutz der Schengen-Aussengrenze Priorität habe. Namentlich die bereits angestossenen Weiterentwicklungen des Schengener Informationssystem (SIS) und der Ausbau von Frontex zur Europäischen Agentur für die Grenz- und Küstenwache sind wichtige Massnahmen, um den freien Personenverkehr im Schengen-Raum aufrechterhalten und gleichzeitig ein hohes Sicherheitsniveau gewährleisten zu können.
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